Der Begriff „holosomatisch“ setzt sich aus den Worten „holos“ (ganzheitlich) und „soma“ (Körper) zusammen. Holosomatisches Breathwork basiert auf der Idee, dass Atemarbeit ein Schlüssel zur Verbindung von Körper und Geist ist. Durch bewusstes Atmen werden Spannungen im Körper gelöst, emotionale Themen aufgearbeitet und der Geist in einen Zustand tiefer Ruhe versetzt.

Im Gegensatz zu anderen Atemtechniken liegt der Fokus beim holosomatischen Ansatz auf der Kombination von Atemrhythmus, körperlicher Entspannung und mentaler Achtsamkeit. Ziel ist es, eine Balance zwischen körperlichem Wohlbefinden und mentaler Klarheit herzustellen.

Diese drei Atemtechniken haben alle das Ziel, durch bewusste Atmung tiefgreifende Veränderungen auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene zu bewirken. Dennoch unterscheiden sie sich in ihrem Ansatz, Fokus und ihrer Anwendung.

Holosomatisches Breathwork

• Fokus: Ganzheitlichkeit und Balance
• Ansatz: Holosomatisches Breathwork verbindet Atemarbeit mit körperlicher Wahrnehmung und mentaler Achtsamkeit, um Stress abzubauen und den Körper in einen ausgeglichenen Zustand zu bringen. Es zielt darauf ab, das Nervensystem zu beruhigen und eine Balance zwischen Körper, Geist und Seele herzustellen.
• Charakteristik: Diese Methode ist sanft und individuell anpassbar, wodurch sie für Anfänger:innen und Menschen geeignet ist, die eine achtsame und entspannte Atemerfahrung suchen.
• Zielgruppe: Menschen, die nach einer harmonisierenden Praxis suchen und emotionale Blockaden ohne intensive Konfrontation lösen möchten.
• Anwendung: Eignet sich besonders zur Stressbewältigung, Entspannung und für körperliche und mentale Balance.

Somatic Breathwork

• Fokus: Körperwahrnehmung und emotionale Freisetzung
• Ansatz: Somatic Breathwork legt den Schwerpunkt auf die Verbindung von Atemarbeit und Körperempfindungen. Dabei geht es darum, gespeicherte Spannungen und emotionale Blockaden im Körper durch gezielte Atmung zu lösen. Der Fokus liegt stark auf der körperlichen Erfahrung und weniger auf spirituellen oder transformativen Zielen.
• Charakteristik: Diese Technik betont das Spüren und Loslassen von Emotionen, die im Körper festgehalten werden. Sie arbeitet oft mit körperlicher Bewegung oder Berührung, um die Freisetzung zu unterstützen.
• Zielgruppe: Besonders hilfreich für Menschen, die an körperlichen Verspannungen oder psychosomatischen Beschwerden arbeiten möchten.
• Anwendung: Ideal für Personen, die ihre Körperwahrnehmung stärken und emotionale Muster loslassen wollen.

Holotropes Atmen

• Fokus: Bewusstseinserweiterung und tiefe emotionale Verarbeitung
• Ansatz: Holotropes Atmen wurde von Stanislav Grof entwickelt und zielt darauf ab, das Unterbewusstsein durch schnelle, intensive Atmung und begleitende Musik zu öffnen. Es ist eine tiefgehende Technik, die oft spirituelle oder transzendente Erfahrungen hervorruft und tiefsitzende emotionale oder traumatische Themen an die Oberfläche bringt.
• Charakteristik: Diese Methode ist intensiv und kann starke emotionale Reaktionen auslösen. Sie ist weniger auf körperliche Entspannung ausgerichtet und wird oft in therapeutischen Kontexten genutzt.
• Zielgruppe: Menschen, die sich mit tieferliegenden Traumata, unbewussten Mustern oder spirituellen Fragestellungen auseinandersetzen möchten.
• Anwendung: Besonders für therapeutische Zwecke und transformative Prozesse geeignet.

Diese Methode ist für Menschen jeden Alters geeignet, die:

• Stress abbauen und zur Ruhe kommen möchten.
• Emotionale Blockaden lösen wollen.
• Ihre Körper-Geist-Verbindung stärken möchten.
• Nach einer ergänzenden Technik für persönliche Entwicklung suchen.

Da die Methode sanft und individuell angepasst werden kann, ist sie besonders gut für Anfänger:innen geeignet, die erste Erfahrungen mit Atemarbeit machen möchten.

Holosomatisches Breathwork ist eine kraftvolle und gleichzeitig sanfte Methode, um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Durch die bewusste Atmung können wir nicht nur Stress und Anspannung loslassen, sondern auch tiefere Ebenen unseres Selbst entdecken. Ob zur Förderung von Entspannung, zur Verarbeitung emotionaler Themen oder einfach als regelmäßige Praxis für mehr Balance – diese Atemtechnik ist ein wertvolles Werkzeug für alle, die ihr Wohlbefinden ganzheitlich verbessern möchten.

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Quellen:

[1] Brown, R. P., & Gerbarg, P. L. (2005). “Sudarshan Kriya Yogic Breathing in the Treatment of Stress, Anxiety, and Depression.” The Journal of Alternative and Complementary Medicine.

[2] Jerath, R., Edry, J. W., Barnes, V. A., & Jerath, V. (2006). “Physiology of long pranayamic breathing: Neural respiratory elements may provide a mechanism that explains how slow deep breathing shifts autonomic nervous system.” Medical Hypotheses.

[3] Porges, S. W. (2011). “The Polyvagal Theory: Neurophysiological Foundations of Emotions, Attachment, Communication, and Self-Regulation.“

[4] van der Kolk, B. (2015). “The Body Keeps the Score: Brain, Mind, and Body in the Healing of Trauma.”

[5] Cleveland Clinic (2022). “Diaphragmatic Breathing: Techniques and Benefits.” Zugriff: Cleveland Clinic.