In den letzten Jahren hat sich rund um Breathwork ein extremer Hype entwickelt. Immer mehr Menschen nutzen verschiedene Atemtechniken, um Stress abzubauen, emotionale Blockaden zu lösen oder gar, um veränderte Bewusstseinszustände zu erreichen. Dazu wurden früher bewusstseinserweiternde Substanzen verwendet, heutzutage schafft das allein der Atem!

Doch gleichzeitig taucht immer häufiger die Frage auf: Ist Breathwork gefährlich? Die Vorstellung, durch intensives Atmen Schwindel oder starke Gefühlsreaktionen auszulösen, klingt für die meisten Menschen beunruhigend und ungesund. In diesem Artikel räumen wir mit Mythen und Missverständnissen auf, erklären mögliche Risiken und Kontraindikationen und zeigen, was wissenschaftliche Studien zu all dem sagen.

In den letzten Jahren hat sich rund um Breathwork einen extremer Hype entwickelt. Immer mehr Menschen nutzen verschiedene Atemtechniken, um Stress abzubauen, emotionale Blockaden zu lösen oder gar, um veränderte Bewusstseinszustände zu erreichen. Dazu wurden früher bewusstseinserweiternde Substanzen verwendet, heutzutage schafft das allein der Atem!

Doch gleichzeitig taucht immer häufiger die Frage auf: Ist Breathwork gefährlich? Die Vorstellung, durch intensives Atmen Schwindel oder starke Gefühlsreaktionen auszulösen, klingt für die meisten Menschen beunruhigend und ungesund. In diesem Artikel räumen wir mit Mythen und Missverständnissen auf, erklären mögliche Risiken und Kontraindikationen und zeigen, was wissenschaftliche Studien zu all dem sagen.

Mythen & Missverständnisse rund um Breathwork

Im Netz kursieren einige Mythen über Breathwork, die unnötig Angst schüren oder, und das ist noch schlimmer, die Risiken verharmlosen. Wir gehen auf die wichtigsten Missverständnisse ein und erklären euch, ob an diesen Aussagen etwas dran ist, oder nicht.

Wie sicher ist Breathwork nun wirklich?

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Sicherheit gut angeleiteter Atemarbeit liefert eine groß angelegte Beobachtungsstudie des Psychiaters J. Eyerman (2013). In einem therapeutischen Setting eines Krankenhauses nahmen über 11.000 Patienten im Laufe von 12 Jahren an Holotropic Breathwork Sitzungen teil. Das Ergebnis: Es gab keinen einzigen ernsthaften Zwischenfall oder negative Nachwirkung [1, 2]. Die allermeisten Teilnehmer empfanden im Gegenteil die Erfahrung als emotional befreiend und persönlich weiterbringend. Aufgrund dieser Daten wurde Holotropes Atmen als niedrig-riskante Therapieform eingestuft [3].

Auch neuere Forschungsarbeiten bestätigen, dass von Breathwork grundsätzlich keine Gefahr ausgeht. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2023 untersuchte randomisiert-kontrollierte Studien zu Ateminterventionen bei Stress und psychischen Belastungen. Die Autoren stellten fest, dass Breathwork (insbesondere in Form von langsamen, kontrollierten Atemübungen) sicher ist [3]. In einer untersuchten Studie, die eine sehr schnelle Atemtechnik bei Depressionspatienten testete, klagte eine kleine Untergruppe über leichte Nebenwirkungen wie Hitzegefühle, Kurzatmigkeit oder Schwitzen [3]. Diese Symptome waren aber nur vorübergehend und ohne langfristige Folgen. Sobald die betreffenden Teilnehmer die Übung pausierten oder ihre Atmung anpassten, waren die Symptome verschwunden. Experten betonen dennoch, dass vor allem schnellere Atemtechniken bei vulnerablen Personen mit Vorsicht eingesetzt werden sollten – was wiederum die Bedeutung der oben besprochenen Kontraindikationen unterstreicht und von erfahrenen und gut ausgebildeten Breathwork-Trainer:innen immer wieder betont wird. Insgesamt kommt die Meta-Analyse zu dem Schluss, dass Breathwork sicher angewendet werden kann und vor allem langsame Atemübungen bedenkenlos auch Personen mit hoher Alltagsbelastung empfohlen werden können .

Mögliche Risiken und Kontraindikationen

Breathwork kann – vor allem bei unsachgemäßer Ausführung oder bestimmten Vorerkrankungen – mit Risiken verbunden sein. Wir schauen uns genau an, für wen Breathwork riskant sein könnte und welche Nebenwirkungen auftreten können.

Physische Reaktionen

Durch intensives Atmen (sehr schnelles oder verbundenes Atmen) kommst du leicht in den Zustand des Hyperventilierens. Dabei sinkt der Kohlendioxidgehalt im Blut stark ab, was zu einer Engstellung der Blutgefäße und damit paradoxerweise zu Sauerstoff-Unterversorgung in Teilen des Körpers führen kann. Mögliche Folgen sind Schwindel, Benommenheit, Kribbeln, Muskelkrämpfe oder sogar kurzzeitige Ohnmacht. Zudem kann der veränderte Druck im Brustraum bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen die Herzfunktion beeinträchtigen. Die meisten dieser Symptome sind zwar unangenehm, aber reversibel, sobald die Atmung normalisiert wird. Zusätzlich kann das Gefühl der Atemlosigkeit aber Panikattacken auslösen, die durch die körperlichen Veränderungen weiter verstärkt werden können. In seltenen Fällen kann sehr extremes Hyperventilieren zu einer Alkalose (pH-Verschiebung des Blutes ins Basische) führen, was mit Symptomen wie Verwirrtheit, starken Muskelspasmen oder Herzrhythmusstörungen einhergehen kann. Solche extremen Reaktionen sind jedoch bei normalem Breathwork kaum zu erwarten, sondern eher bei unkontrollierten Atemmanövern. [5,6]

Emotionale und psychische Auswirkungen

Fast alle Breathwork-Übungen zielen darauf ab, unterdrückte und unterbewusste Emotionen freizusetzen. Vor allem intensive Techniken (wie holotrope Atmung oder Rebirthing) können sehr starke Gefühle hochkommen lassen – tiefes Weinen, Wut oder Euphorie. Für viele Menschen ist diese emotionale Welle überwältigend. Personen mit traumatischen Erfahrungen riskieren, dass unverarbeitete Traumata plötzlich aktiviert werden. Ohne einen professionell gehaltenen Raum kann das zu einer Retraumatisierung führen, d.h. das Wiedererleben des Traumas in überwältigender Weise [4]. Auch bestehende psychische Probleme wie Angststörungen oder Depressionen können sich während einer Session kurzzeitig verstärken oder sehr präsent anfühlen [6]. Das ist einerseits Teil des therapeutischen Prozesses, kann andererseits aber beängstigend wirken. In seltenen Ausnahmefällen wurde sogar von psychotischen Episoden berichtet, wenn vulnerable Personen ungünstig mit Breathwork experimentiert haben [5].

Kontraindikationen: Wer sollte aufpassen?

Es gibt bestimmte Gesundheitszustände, bei denen von intensivem Breathwork abgeraten wird. Hierzu zählen vor allem:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Zum Beispiel koronare Herzleiden, Herzrhythmusstörungen, kürzlich erlittener Herzinfarkt oder hoher Blutdruck.
  • Neurologische Probleme: Menschen mit Epilepsie oder Anfallsleiden riskieren, dass durch die veränderte Atmung ein Anfall getriggert wird. Auch wer in der Vergangenheit einen Schlaganfall oder ein Aneurysma hatte, sollte kein intensives Atemtraining machen, da der Druck im Kopf und die Blutgas-Veränderungen Probleme bereiten könnten.
  • Schwere psychische Erkrankungen: Insbesondere bei Psychosen (Schizophrenie) oder akuter bipolarer Störung raten Experten von aktivierenden Atemtechniken ab. Die starken inneren Reize könnten die Symptome verschlimmern oder unvorhersehbare Reaktionen auslösen. Auch Personen mit unbehandelten schweren Angststörungen sollten vorsichtig sein.
  • Atemwegserkrankungen: Schweres Asthma, COPD oder ähnliche chronische Lungenleiden können durch forcierte Atmung beeinträchtigt werden. Hier besteht das Risiko von Atemnot oder hyperventilationsbedingten Beschwerden.
  • Schwangerschaft: Besonders im ersten Trimester oder bei Risikoschwangerschaften wird von intensiver Atemarbeit abgeraten. Durch die Atemtechniken können sowohl körperlicher Stress als auch ungewohnte Bewegungen auftreten. Schwangere sollten nur sehr sanfte Atemübungen und am besten unter Absprache mit Arzt/Trainer durchführen.
  • Frische Operationen oder Verletzungen: Direkt nach einer OP (besonders im Bauch- oder Brustbereich) oder bei nicht verheilten Verletzungen sollte man den Körper nicht durch tiefe Atmung und mögliche Krampfbewegungen belasten.
  • Weitere Faktoren: Die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. starke Psychopharmaka wie Antipsychotika oder Beta-Blocker) kann gegen Breathwork sprechen , da diese Mittel die Herz-Kreislauf-Reaktion oder psychische Stabilität beeinflussen. Auch ein Glaukom (grüner Star) und das Risiko einer Netzhautablösungs werden als Kontraindikationen genannt, da ein erhöhter Augeninnendruck ungünstig beeinflusst werden könnte. Schwere Osteoporose wird teils ebenfalls angeführt – hier könnten unwillkürliche Bewegungen oder Anspannung während der Session zu Verletzungen führen. Schließlich sollten Personen mit akutem Drogen- oder Alkoholproblem auf Breathwork verzichten, ebenso wenig ist es ratsam, in einem Rauschzustand Atemsessions zu machen. [2, 4, 8]

Wirksamkeit & Vorteile

Neben der Frage nach Risiken spielt der positive Effekt von Breathwork eine zentrale Rolle. Hier liefert die Forschung ermutigende Ergebnisse. Die erwähnte Meta-Analyse zeigte, dass Atemübungen tatsächlich Stress reduzieren können: Über alle Studien hinweg sank das subjektive Stressempfinden der Teilnehmer signifikant gegenüber den Kontrollgruppen (Effektstärke g ≈ -0,35) [3]. Auch Angstzustände und Symptome von Depressionen verbesserten sich durch regelmäßiges Breathwork, ebenso berichtete die Breathwork-Gruppe von weniger Angst und depressiver Verstimmung als Vergleichspersonen ohne Atemtraining [3]. Bewusstes Atmen kann das psychische Wohlbefinden fördern, chronische Schmerzen lindernd und die Selbstwahrnehmung und Lebenszufriedenheit steigern.

Einige Ärzte und medizinische Experten bezeichnen Breathwork als ergänzendes Werkzeug zur Gesundheitsförderung und als Stressmanagement-Technik – Einrichtungen wie der NHS (britischer Gesundheitsdienst) integrieren tiefes Atmen in Programme gegen Angst und Panik [3]. Breathwork hat bei korrekter Durchführung ein sehr geringes Risiko für ernsthafte Zwischenfälle und bietet gleichzeitig vielfältige gesundheitliche Vorteile. Von mentaler Entspannung über eine bessere Gefühlsverarbeitung bis zur Linderung chronischer Beschwerden – bewusstes Atmen kann ein wirksames Mittel zur Verbesserung von Wohlbefinden und Stressbewältigung sein. Voraussetzung ist jedoch, dass die individuellen Umstände berücksichtigt und die Techniken seriös angeleitet werden.

Wie kann man Breathwork sicher praktizieren?

Nach all diesen Infos stellt sich die praktische Frage: Wie wird Breathwork nun sicher praktiziert? Wir geben euch einige konkrete Empfehlungen, um Risiken zu minimieren und eine gute Erfahrung zu gewährleisten:

  • 1
    Fachkundige Anleitung nutzen: Gerade als Anfänger oder bei intensiven Methoden solltest du nicht auf eigene Faust loslegen. Suche dir einen qualifizierten Breathwork-Coach oder Trainer, der Erfahrung mit der Technik hat. Eine geschulte Fachperson kann dich sicher durch die Session führen, dich bei Bedarf bremsen und auf eine korrekte Ausführung achten. Sie/Er erkennt Anzeichen von Überforderung und weiß, wie damit umzugehen ist. Bei Gruppen-Sessions gibt es oft sogenannte “Sitter” oder Helfer, die sicherstellen, dass alle Teilnehmer gut aufgehoben sind. Kurz: Eine professionelle Anleitung schafft einen geschützten Raum und erhöht die Sicherheit.
  • 2

    Ärztlichen Rat bei Vorerkrankungen einholen: Wenn du unter gesundheitlichen Problemen leidest (siehe Kontraindikationen oben) oder dir unsicher bist, sprich vor dem Breathwork mit einem Arzt. Nicht jeder Arzt ist mit Breathwork vertraut, aber du kannst dem Arzt erläutern, worum es geht, oder dir vom Trainer Infos zu den Atemtechniken geben lassen. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, ob und in welcher Intensität es für dich passt. Dieses Vorgehen ist bei Herzproblemen, einem hohen Blutdruck, psychischen Erkrankungen, Epilepsie oder einer Schwangerschaft besonders wichtig. Es gehört abgeklärt, ob eine Atemsession für dich unbedenklich ist. Im Zweifel gilt: Sicherheit geht vor – möglicherweise gibt es alternative Übungen oder es ist besser, auf bestimmte Techniken zu verzichten.

  • 3

    Langsam herantasten und auf den Körper hören: Gehe schrittweise vor, statt dich gleich in eine einstündige Hyperventilations-Session zu stürzen. Beginne mit sanfteren Atemübungen und steigere Intensität und Dauer nur langsam. Während der Übung gilt: Achte immer auf deine Körpersignale. Gefühle von Schwindel, starker Enge oder Panik sind Hinweise, dass du eine Pause einlegen oder die Atmung verlangsamen solltest. Du darfst jederzeit zum normalen Atemrhythmus zurückkehren, wenn dir mulmig wird. Niemand sollte dich zum Weitermachen drängen. Es ist wie beim Sport: du musst deine eigene Belastungsgrenze kennen. Versuche nicht, irgendjemand etwas zu beweisen, sondern orientiere dich an deinem Wohlbefinden.

  • 4

    Passendes Setting und sichere Umgebung schaffen: Bereite den Raum für Breathwork so vor, dass du dich wohl und geschützt fühlst. Ideal ist ein ruhiger Ort, an dem du ungestört bist und dich hinlegen oder bequem hinsetzen kannst. Viele machen Breathwork im Liegen auf einer Matte, was auch sicherer ist, falls dir mal schummrig wird. Achte darauf, dass keine Gegenstände in der Nähe sind, an denen du dich verletzen könntest, falls unwillkürliche Bewegungen auftreten. Wenn du online von zu Hause aus an einer Session teilnimmst, stelle sicher, dass technische Dinge funktionieren (Musik/Kopfhörer) und niemand dich abrupt stört. Während der Session kannst du die Augen schließen und dich komplett auf dich konzentrieren. Manche fühlen sich sicherer, wenn eine vertraute Person in Reichweite ist (ohne einzuschreiten, nur als Backup). Wichtig ist, dass die Umgebung Geborgenheit vermittelt und frei von Ablenkungen oder Gefahren ist. Eine angenehme Beleuchtung, Musik (viele Sessions nutzen gezielt Musik zur Unterstützung) und eine angenehme Temperatur helfen ebenfalls.

  • 5

    Integration der Erfahrungen: Plane nach einer intensiven Breathwork-Session etwas Zeit zur Nachbereitung ein. Springe nicht sofort zum nächsten Alltagspunkt, sondern gönn dir Ruhe, um das Erlebte sacken zu lassen. Schreibe Tagebuch oder lasse die Gefühle noch etwas nachklingen. Auch Erdungsübungen (z. B. barfuß gehen, etwas Warmes trinken) können gut tun, um wieder im Hier-und-Jetzt anzukommen. Zwischen den Sessions sollte etwas Abstand liegen – nimm max. einmal pro Woche an einer intensiven Breathwork-Session teil. Dein Körper und deine Psyche brauchen Zeit, um die tiefgreifenden Prozesse zu verarbeiten, die angestoßen wurden. Höre auch in den Tagen nach einer starken Session auf deinen Körper und deine Psyche – manchmal kommen verspätet Emotionen hoch. Integriere solche Erfahrungen vielleicht mit Unterstützung eines Therapeuten, falls es etwas sehr Belastendes war. Generell gilt: Breathwork ist am wirkungsvollsten, wenn man jeder Session Raum gibt, nachhaltig zu wirken, bevor man die nächste startet. [4, 5]

Die Tipps scheinen vielleicht selbstverständlich, werden aber gerade in der Euphorie über Wirkung der Methode leicht vergessen. Indem du verantwortungsvoll mit dir umgehst, legst du den Grundstein für eine positive und heilsame Breathwork-Praxis.

Ist Breathwork nun gefährlich oder nicht?

Kehren wir zurück zur Ausgangsfrage: Ist Breathwork gefährlich?

Die ehrliche Antwort: Breathwork kann Risiken bergen, aber bei verantwortungsvollem Umgang überwiegen die positiven Aspekte. Ähnlich wie bei anderen kraftvollen Methoden (etwa Sport oder Meditation) hängt viel von der richtigen Durchführung und individuellen Eignung ab. Wenn du informiert, achtsam und gut begleitet an Atemarbeit herangehst, ist das Verletzungs- oder Gesundheitsrisiko für die meisten Menschen äußerst gering. Die potenziellen Benefits – von Stressabbau über emotionale Befreiung bis zu mehr Selbstbewusstsein – sind dagegen erheblich.

Wichtig ist, die aufgezeigten Kontraindikationen zu beachten und im Zweifel lieber vorsichtig zu sein. Breathwork sollte kein Wettbewerb sein, sondern eine persönliche Reise zu mehr Wohlbefinden. Mit dem richtigen Maß an Respekt vor der Methode, einem qualifizierten Coach und der Bereitschaft, auf deinen Körper zu hören, kann Breathwork zu einem kraftvollen Werkzeug für dein persönliches Wachstum und deine Gesundheit werden. Für Breathwork-Neulinge bedeutet das: Lass dich nicht von Schauergeschichten abschrecken, aber unterschätze auch nicht die Intensität – informiere dich, starte behutsam und suche dir Unterstützung, dann steht einer sicheren Atem-Erfahrung nichts im Weg.

Breathwork ist nicht pauschal gefährlich. Es gibt Umstände, unter denen Vorsicht geboten ist, doch für die Mehrheit und gesunde Menschen ist Atemarbeit bei richtiger Durchführung sicher. Indem du dich an die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen hältst, kannst du die transformative Kraft bewusster Atmung gefahrlos nutzen. Dein Atem steht dir als natürliche Ressource zur Verfügung – richtig eingesetzt, ist er ein Schlüssel zu Entspannung, Heilung und innerer Stärke.

Wenn du auf der Suche nach Breathwork-Events bist, kannst du unsere Events & Veranstaltungen im DACH-Raum durchsuche oder direkt auf der globalen Karte nach passenden Veranstaltungen oder Orten Ausschau halten.

Quellen:

  1. Eyerman J. (2013): A clinical report of holotropic breathwork in 11,000 psychiatric inpatients in a community hospital setting. MAPS Bulletin 23(1), S.24-27.
  2. Healthline (2020): Holotropic Breathwork: Usage, Safety, and More. – Zusammenfassung der 2013er-Studie und Sicherheitshinweise zu Holotropem Atmen.
  3. Saw et al. (2023): Effect of breathwork on stress and mental health: A meta-analysis of randomized controlled trials. Frontiers in Psychology 13:1026608. – Ergebnisse zu Stress, Angst, Depression und Sicherheit von Breathwork.
  4. Svenja Tasler (2024): Ist Breathwork gefährlich? Eine ehrliche Betrachtung von Risiken und Chancen. – Blogartikel, Svenja Tasler (Breathwork-Coach), 1.10.2024. Enthält Erfahrungen zu Kontraindikationen und Sicherheit.
  5. Lars (2023): Breathwork Nebenwirkungen – ist Atemarbeit gefährlich? – amema.at Blog, 2023. Beschreibt mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen ausführlich.
  6. Haupt, M. (2024): Atemübungen: Breathwork Gefahren & Risiken. – Healthfullness.ch, 29.12.2024. Artikel über Holotropes Atmen mit Hinweis auf physische und psychische Risiken.
  7. Cleveland Clinic (2023): Should You Try Holotropic Breathwork? – Gesundheitsratgeber der Cleveland Clinic mit Empfehlungen und Warnhinweisen (englisch).
  8. Femmeveda.de (2025): FAQ Ist Breathwork gefährlich? – Antwort einer Breathwork-Anbieterin, u.a. Verweis auf 12.000 getestete Patienten und Liste von Kontraindikationen.

Geschrieben von: Laura

Ich bin Laura, Biochemikerin (MSc), Yoga-Lehrerin und begeistert von Breathwork. Durch Yoga und mein Wissen über die verschiedenen Pranayama-Techniken entwickelte sich eine Leidenschaft für Meditation und Breathwork. breathwork.global ist ein Herzensprojekt, das ich gemeinsam mit Sam und Michi ins Leben gerufen habe, um die transformative Kraft des bewussten Atmens mit anderen zu teilen und Menschen auf ihrem Weg zu mehr innerem Frieden und Selbstwahrnehmung zu unterstützen.

In den letzten Jahren hat sich rund um Breathwork ein extremer Hype entwickelt. Immer mehr Menschen nutzen verschiedene Atemtechniken, um Stress abzubauen, emotionale Blockaden zu lösen oder gar, um veränderte Bewusstseinszustände zu erreichen. Dazu wurden früher bewusstseinserweiternde Substanzen verwendet, heutzutage schafft das allein der Atem!

Doch gleichzeitig taucht immer häufiger die Frage auf: Ist Breathwork gefährlich? Die Vorstellung, durch intensives Atmen Schwindel oder starke Gefühlsreaktionen auszulösen, klingt für die meisten Menschen beunruhigend und ungesund. In diesem Artikel räumen wir mit Mythen und Missverständnissen auf, erklären mögliche Risiken und Kontraindikationen und zeigen, was wissenschaftliche Studien zu all dem sagen.

In den letzten Jahren hat sich rund um Breathwork einen extremer Hype entwickelt. Immer mehr Menschen nutzen verschiedene Atemtechniken, um Stress abzubauen, emotionale Blockaden zu lösen oder gar, um veränderte Bewusstseinszustände zu erreichen. Dazu wurden früher bewusstseinserweiternde Substanzen verwendet, heutzutage schafft das allein der Atem!

Doch gleichzeitig taucht immer häufiger die Frage auf: Ist Breathwork gefährlich? Die Vorstellung, durch intensives Atmen Schwindel oder starke Gefühlsreaktionen auszulösen, klingt für die meisten Menschen beunruhigend und ungesund. In diesem Artikel räumen wir mit Mythen und Missverständnissen auf, erklären mögliche Risiken und Kontraindikationen und zeigen, was wissenschaftliche Studien zu all dem sagen.

Mythen & Missverständnisse rund um Breathwork

Im Netz kursieren einige Mythen über Breathwork, die unnötig Angst schüren oder, und das ist noch schlimmer, die Risiken verharmlosen. Wir gehen auf die wichtigsten Missverständnisse ein und erklären euch, ob an diesen Aussagen etwas dran ist, oder nicht.

Wie sicher ist Breathwork nun wirklich?

Ein eindrucksvolles Beispiel für die Sicherheit gut angeleiteter Atemarbeit liefert eine groß angelegte Beobachtungsstudie des Psychiaters J. Eyerman (2013). In einem therapeutischen Setting eines Krankenhauses nahmen über 11.000 Patienten im Laufe von 12 Jahren an Holotropic Breathwork Sitzungen teil. Das Ergebnis: Es gab keinen einzigen ernsthaften Zwischenfall oder negative Nachwirkung [1, 2]. Die allermeisten Teilnehmer empfanden im Gegenteil die Erfahrung als emotional befreiend und persönlich weiterbringend. Aufgrund dieser Daten wurde Holotropes Atmen als niedrig-riskante Therapieform eingestuft [3].

Auch neuere Forschungsarbeiten bestätigen, dass von Breathwork grundsätzlich keine Gefahr ausgeht. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2023 untersuchte randomisiert-kontrollierte Studien zu Ateminterventionen bei Stress und psychischen Belastungen. Die Autoren stellten fest, dass Breathwork (insbesondere in Form von langsamen, kontrollierten Atemübungen) sicher ist [3]. In einer untersuchten Studie, die eine sehr schnelle Atemtechnik bei Depressionspatienten testete, klagte eine kleine Untergruppe über leichte Nebenwirkungen wie Hitzegefühle, Kurzatmigkeit oder Schwitzen [3]. Diese Symptome waren aber nur vorübergehend und ohne langfristige Folgen. Sobald die betreffenden Teilnehmer die Übung pausierten oder ihre Atmung anpassten, waren die Symptome verschwunden. Experten betonen dennoch, dass vor allem schnellere Atemtechniken bei vulnerablen Personen mit Vorsicht eingesetzt werden sollten – was wiederum die Bedeutung der oben besprochenen Kontraindikationen unterstreicht und von erfahrenen und gut ausgebildeten Breathwork-Trainer:innen immer wieder betont wird. Insgesamt kommt die Meta-Analyse zu dem Schluss, dass Breathwork sicher angewendet werden kann und vor allem langsame Atemübungen bedenkenlos auch Personen mit hoher Alltagsbelastung empfohlen werden können .

Mögliche Risiken und Kontraindikationen

Breathwork kann – vor allem bei unsachgemäßer Ausführung oder bestimmten Vorerkrankungen – mit Risiken verbunden sein. Wir schauen uns genau an, für wen Breathwork riskant sein könnte und welche Nebenwirkungen auftreten können.

Physische Reaktionen

Durch intensives Atmen (sehr schnelles oder verbundenes Atmen) kommst du leicht in den Zustand des Hyperventilierens. Dabei sinkt der Kohlendioxidgehalt im Blut stark ab, was zu einer Engstellung der Blutgefäße und damit paradoxerweise zu Sauerstoff-Unterversorgung in Teilen des Körpers führen kann. Mögliche Folgen sind Schwindel, Benommenheit, Kribbeln, Muskelkrämpfe oder sogar kurzzeitige Ohnmacht. Zudem kann der veränderte Druck im Brustraum bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen die Herzfunktion beeinträchtigen. Die meisten dieser Symptome sind zwar unangenehm, aber reversibel, sobald die Atmung normalisiert wird. Zusätzlich kann das Gefühl der Atemlosigkeit aber Panikattacken auslösen, die durch die körperlichen Veränderungen weiter verstärkt werden können. In seltenen Fällen kann sehr extremes Hyperventilieren zu einer Alkalose (pH-Verschiebung des Blutes ins Basische) führen, was mit Symptomen wie Verwirrtheit, starken Muskelspasmen oder Herzrhythmusstörungen einhergehen kann. Solche extremen Reaktionen sind jedoch bei normalem Breathwork kaum zu erwarten, sondern eher bei unkontrollierten Atemmanövern. [5,6]

Emotionale und psychische Auswirkungen

Fast alle Breathwork-Übungen zielen darauf ab, unterdrückte und unterbewusste Emotionen freizusetzen. Vor allem intensive Techniken (wie holotrope Atmung oder Rebirthing) können sehr starke Gefühle hochkommen lassen – tiefes Weinen, Wut oder Euphorie. Für viele Menschen ist diese emotionale Welle überwältigend. Personen mit traumatischen Erfahrungen riskieren, dass unverarbeitete Traumata plötzlich aktiviert werden. Ohne einen professionell gehaltenen Raum kann das zu einer Retraumatisierung führen, d.h. das Wiedererleben des Traumas in überwältigender Weise [4]. Auch bestehende psychische Probleme wie Angststörungen oder Depressionen können sich während einer Session kurzzeitig verstärken oder sehr präsent anfühlen [6]. Das ist einerseits Teil des therapeutischen Prozesses, kann andererseits aber beängstigend wirken. In seltenen Ausnahmefällen wurde sogar von psychotischen Episoden berichtet, wenn vulnerable Personen ungünstig mit Breathwork experimentiert haben [5].

Kontraindikationen: Wer sollte aufpassen?

Es gibt bestimmte Gesundheitszustände, bei denen von intensivem Breathwork abgeraten wird. Hierzu zählen vor allem:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Zum Beispiel koronare Herzleiden, Herzrhythmusstörungen, kürzlich erlittener Herzinfarkt oder hoher Blutdruck.
  • Neurologische Probleme: Menschen mit Epilepsie oder Anfallsleiden riskieren, dass durch die veränderte Atmung ein Anfall getriggert wird. Auch wer in der Vergangenheit einen Schlaganfall oder ein Aneurysma hatte, sollte kein intensives Atemtraining machen, da der Druck im Kopf und die Blutgas-Veränderungen Probleme bereiten könnten.
  • Schwere psychische Erkrankungen: Insbesondere bei Psychosen (Schizophrenie) oder akuter bipolarer Störung raten Experten von aktivierenden Atemtechniken ab. Die starken inneren Reize könnten die Symptome verschlimmern oder unvorhersehbare Reaktionen auslösen. Auch Personen mit unbehandelten schweren Angststörungen sollten vorsichtig sein.
  • Atemwegserkrankungen: Schweres Asthma, COPD oder ähnliche chronische Lungenleiden können durch forcierte Atmung beeinträchtigt werden. Hier besteht das Risiko von Atemnot oder hyperventilationsbedingten Beschwerden.
  • Schwangerschaft: Besonders im ersten Trimester oder bei Risikoschwangerschaften wird von intensiver Atemarbeit abgeraten. Durch die Atemtechniken können sowohl körperlicher Stress als auch ungewohnte Bewegungen auftreten. Schwangere sollten nur sehr sanfte Atemübungen und am besten unter Absprache mit Arzt/Trainer durchführen.
  • Frische Operationen oder Verletzungen: Direkt nach einer OP (besonders im Bauch- oder Brustbereich) oder bei nicht verheilten Verletzungen sollte man den Körper nicht durch tiefe Atmung und mögliche Krampfbewegungen belasten.
  • Weitere Faktoren: Die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. starke Psychopharmaka wie Antipsychotika oder Beta-Blocker) kann gegen Breathwork sprechen , da diese Mittel die Herz-Kreislauf-Reaktion oder psychische Stabilität beeinflussen. Auch ein Glaukom (grüner Star) und das Risiko einer Netzhautablösungs werden als Kontraindikationen genannt, da ein erhöhter Augeninnendruck ungünstig beeinflusst werden könnte. Schwere Osteoporose wird teils ebenfalls angeführt – hier könnten unwillkürliche Bewegungen oder Anspannung während der Session zu Verletzungen führen. Schließlich sollten Personen mit akutem Drogen- oder Alkoholproblem auf Breathwork verzichten, ebenso wenig ist es ratsam, in einem Rauschzustand Atemsessions zu machen. [2, 4, 8]

Wirksamkeit & Vorteile

Neben der Frage nach Risiken spielt der positive Effekt von Breathwork eine zentrale Rolle. Hier liefert die Forschung ermutigende Ergebnisse. Die erwähnte Meta-Analyse zeigte, dass Atemübungen tatsächlich Stress reduzieren können: Über alle Studien hinweg sank das subjektive Stressempfinden der Teilnehmer signifikant gegenüber den Kontrollgruppen (Effektstärke g ≈ -0,35) [3]. Auch Angstzustände und Symptome von Depressionen verbesserten sich durch regelmäßiges Breathwork, ebenso berichtete die Breathwork-Gruppe von weniger Angst und depressiver Verstimmung als Vergleichspersonen ohne Atemtraining [3]. Bewusstes Atmen kann das psychische Wohlbefinden fördern, chronische Schmerzen lindernd und die Selbstwahrnehmung und Lebenszufriedenheit steigern.

Einige Ärzte und medizinische Experten bezeichnen Breathwork als ergänzendes Werkzeug zur Gesundheitsförderung und als Stressmanagement-Technik – Einrichtungen wie der NHS (britischer Gesundheitsdienst) integrieren tiefes Atmen in Programme gegen Angst und Panik [3]. Breathwork hat bei korrekter Durchführung ein sehr geringes Risiko für ernsthafte Zwischenfälle und bietet gleichzeitig vielfältige gesundheitliche Vorteile. Von mentaler Entspannung über eine bessere Gefühlsverarbeitung bis zur Linderung chronischer Beschwerden – bewusstes Atmen kann ein wirksames Mittel zur Verbesserung von Wohlbefinden und Stressbewältigung sein. Voraussetzung ist jedoch, dass die individuellen Umstände berücksichtigt und die Techniken seriös angeleitet werden.

Wie kann man Breathwork sicher praktizieren?

Nach all diesen Infos stellt sich die praktische Frage: Wie wird Breathwork nun sicher praktiziert? Wir geben euch einige konkrete Empfehlungen, um Risiken zu minimieren und eine gute Erfahrung zu gewährleisten:

  • 1
    Fachkundige Anleitung nutzen: Gerade als Anfänger oder bei intensiven Methoden solltest du nicht auf eigene Faust loslegen. Suche dir einen qualifizierten Breathwork-Coach oder Trainer, der Erfahrung mit der Technik hat. Eine geschulte Fachperson kann dich sicher durch die Session führen, dich bei Bedarf bremsen und auf eine korrekte Ausführung achten. Sie/Er erkennt Anzeichen von Überforderung und weiß, wie damit umzugehen ist. Bei Gruppen-Sessions gibt es oft sogenannte “Sitter” oder Helfer, die sicherstellen, dass alle Teilnehmer gut aufgehoben sind. Kurz: Eine professionelle Anleitung schafft einen geschützten Raum und erhöht die Sicherheit.
  • 2

    Ärztlichen Rat bei Vorerkrankungen einholen: Wenn du unter gesundheitlichen Problemen leidest (siehe Kontraindikationen oben) oder dir unsicher bist, sprich vor dem Breathwork mit einem Arzt. Nicht jeder Arzt ist mit Breathwork vertraut, aber du kannst dem Arzt erläutern, worum es geht, oder dir vom Trainer Infos zu den Atemtechniken geben lassen. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, ob und in welcher Intensität es für dich passt. Dieses Vorgehen ist bei Herzproblemen, einem hohen Blutdruck, psychischen Erkrankungen, Epilepsie oder einer Schwangerschaft besonders wichtig. Es gehört abgeklärt, ob eine Atemsession für dich unbedenklich ist. Im Zweifel gilt: Sicherheit geht vor – möglicherweise gibt es alternative Übungen oder es ist besser, auf bestimmte Techniken zu verzichten.

  • 3

    Langsam herantasten und auf den Körper hören: Gehe schrittweise vor, statt dich gleich in eine einstündige Hyperventilations-Session zu stürzen. Beginne mit sanfteren Atemübungen und steigere Intensität und Dauer nur langsam. Während der Übung gilt: Achte immer auf deine Körpersignale. Gefühle von Schwindel, starker Enge oder Panik sind Hinweise, dass du eine Pause einlegen oder die Atmung verlangsamen solltest. Du darfst jederzeit zum normalen Atemrhythmus zurückkehren, wenn dir mulmig wird. Niemand sollte dich zum Weitermachen drängen. Es ist wie beim Sport: du musst deine eigene Belastungsgrenze kennen. Versuche nicht, irgendjemand etwas zu beweisen, sondern orientiere dich an deinem Wohlbefinden.

  • 4

    Passendes Setting und sichere Umgebung schaffen: Bereite den Raum für Breathwork so vor, dass du dich wohl und geschützt fühlst. Ideal ist ein ruhiger Ort, an dem du ungestört bist und dich hinlegen oder bequem hinsetzen kannst. Viele machen Breathwork im Liegen auf einer Matte, was auch sicherer ist, falls dir mal schummrig wird. Achte darauf, dass keine Gegenstände in der Nähe sind, an denen du dich verletzen könntest, falls unwillkürliche Bewegungen auftreten. Wenn du online von zu Hause aus an einer Session teilnimmst, stelle sicher, dass technische Dinge funktionieren (Musik/Kopfhörer) und niemand dich abrupt stört. Während der Session kannst du die Augen schließen und dich komplett auf dich konzentrieren. Manche fühlen sich sicherer, wenn eine vertraute Person in Reichweite ist (ohne einzuschreiten, nur als Backup). Wichtig ist, dass die Umgebung Geborgenheit vermittelt und frei von Ablenkungen oder Gefahren ist. Eine angenehme Beleuchtung, Musik (viele Sessions nutzen gezielt Musik zur Unterstützung) und eine angenehme Temperatur helfen ebenfalls.

  • 5

    Integration der Erfahrungen: Plane nach einer intensiven Breathwork-Session etwas Zeit zur Nachbereitung ein. Springe nicht sofort zum nächsten Alltagspunkt, sondern gönn dir Ruhe, um das Erlebte sacken zu lassen. Schreibe Tagebuch oder lasse die Gefühle noch etwas nachklingen. Auch Erdungsübungen (z. B. barfuß gehen, etwas Warmes trinken) können gut tun, um wieder im Hier-und-Jetzt anzukommen. Zwischen den Sessions sollte etwas Abstand liegen – nimm max. einmal pro Woche an einer intensiven Breathwork-Session teil. Dein Körper und deine Psyche brauchen Zeit, um die tiefgreifenden Prozesse zu verarbeiten, die angestoßen wurden. Höre auch in den Tagen nach einer starken Session auf deinen Körper und deine Psyche – manchmal kommen verspätet Emotionen hoch. Integriere solche Erfahrungen vielleicht mit Unterstützung eines Therapeuten, falls es etwas sehr Belastendes war. Generell gilt: Breathwork ist am wirkungsvollsten, wenn man jeder Session Raum gibt, nachhaltig zu wirken, bevor man die nächste startet. [4, 5]

Die Tipps scheinen vielleicht selbstverständlich, werden aber gerade in der Euphorie über Wirkung der Methode leicht vergessen. Indem du verantwortungsvoll mit dir umgehst, legst du den Grundstein für eine positive und heilsame Breathwork-Praxis.

Ist Breathwork nun gefährlich oder nicht?

Kehren wir zurück zur Ausgangsfrage: Ist Breathwork gefährlich?

Die ehrliche Antwort: Breathwork kann Risiken bergen, aber bei verantwortungsvollem Umgang überwiegen die positiven Aspekte. Ähnlich wie bei anderen kraftvollen Methoden (etwa Sport oder Meditation) hängt viel von der richtigen Durchführung und individuellen Eignung ab. Wenn du informiert, achtsam und gut begleitet an Atemarbeit herangehst, ist das Verletzungs- oder Gesundheitsrisiko für die meisten Menschen äußerst gering. Die potenziellen Benefits – von Stressabbau über emotionale Befreiung bis zu mehr Selbstbewusstsein – sind dagegen erheblich.

Wichtig ist, die aufgezeigten Kontraindikationen zu beachten und im Zweifel lieber vorsichtig zu sein. Breathwork sollte kein Wettbewerb sein, sondern eine persönliche Reise zu mehr Wohlbefinden. Mit dem richtigen Maß an Respekt vor der Methode, einem qualifizierten Coach und der Bereitschaft, auf deinen Körper zu hören, kann Breathwork zu einem kraftvollen Werkzeug für dein persönliches Wachstum und deine Gesundheit werden. Für Breathwork-Neulinge bedeutet das: Lass dich nicht von Schauergeschichten abschrecken, aber unterschätze auch nicht die Intensität – informiere dich, starte behutsam und suche dir Unterstützung, dann steht einer sicheren Atem-Erfahrung nichts im Weg.

Breathwork ist nicht pauschal gefährlich. Es gibt Umstände, unter denen Vorsicht geboten ist, doch für die Mehrheit und gesunde Menschen ist Atemarbeit bei richtiger Durchführung sicher. Indem du dich an die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen hältst, kannst du die transformative Kraft bewusster Atmung gefahrlos nutzen. Dein Atem steht dir als natürliche Ressource zur Verfügung – richtig eingesetzt, ist er ein Schlüssel zu Entspannung, Heilung und innerer Stärke.

Wenn du auf der Suche nach Breathwork-Events bist, kannst du unsere Events & Veranstaltungen im DACH-Raum durchsuche oder direkt auf der globalen Karte nach passenden Veranstaltungen oder Orten Ausschau halten.

Quellen:

  1. Eyerman J. (2013): A clinical report of holotropic breathwork in 11,000 psychiatric inpatients in a community hospital setting. MAPS Bulletin 23(1), S.24-27.
  2. Healthline (2020): Holotropic Breathwork: Usage, Safety, and More. – Zusammenfassung der 2013er-Studie und Sicherheitshinweise zu Holotropem Atmen.
  3. Saw et al. (2023): Effect of breathwork on stress and mental health: A meta-analysis of randomized controlled trials. Frontiers in Psychology 13:1026608. – Ergebnisse zu Stress, Angst, Depression und Sicherheit von Breathwork.
  4. Svenja Tasler (2024): Ist Breathwork gefährlich? Eine ehrliche Betrachtung von Risiken und Chancen. – Blogartikel, Svenja Tasler (Breathwork-Coach), 1.10.2024. Enthält Erfahrungen zu Kontraindikationen und Sicherheit.
  5. Lars (2023): Breathwork Nebenwirkungen – ist Atemarbeit gefährlich? – amema.at Blog, 2023. Beschreibt mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen ausführlich.
  6. Haupt, M. (2024): Atemübungen: Breathwork Gefahren & Risiken. – Healthfullness.ch, 29.12.2024. Artikel über Holotropes Atmen mit Hinweis auf physische und psychische Risiken.
  7. Cleveland Clinic (2023): Should You Try Holotropic Breathwork? – Gesundheitsratgeber der Cleveland Clinic mit Empfehlungen und Warnhinweisen (englisch).
  8. Femmeveda.de (2025): FAQ Ist Breathwork gefährlich? – Antwort einer Breathwork-Anbieterin, u.a. Verweis auf 12.000 getestete Patienten und Liste von Kontraindikationen.

Geschrieben von: Laura

Ich bin Laura, Biochemikerin (MSc), Yoga-Lehrerin und begeistert von Breathwork. Durch Yoga und mein Wissen über die verschiedenen Pranayama-Techniken entwickelte sich eine Leidenschaft für Meditation und Breathwork. breathwork.global ist ein Herzensprojekt, das ich gemeinsam mit Sam und Michi ins Leben gerufen habe, um die transformative Kraft des bewussten Atmens mit anderen zu teilen und Menschen auf ihrem Weg zu mehr innerem Frieden und Selbstwahrnehmung zu unterstützen.

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